EMINA SARIC
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Emina Saric erhielt den Frauenpreis 2022 in der Kategorie „Gesellschaft, Bildung und Arbeitswelt“ für ihre bemerkenswerten Verdienste in der interkulturellen und gleichstellungsorientierten Bildungs- und Jugendarbeit. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf ihrem Einsatz gegen geschlechtsbezogene Gewalt, insbesondere im Kontext von „Gewalt im Namen der Ehre“. Die Auszeichnung würdigt ihre herausragenden Leistungen in interkultureller Bildungs- und Beratungsarbeit, ihre Expertise im Bereich „gender-based-violence“ sowie ihr engagiertes Eintreten im pädagogischen Bereich für mehr Gleichberechtigung und Selbstbestimmung von jungen Frauen und Männern.
Expertise und Politikberatung in Integrationsfragen
In meiner Arbeit verstehe ich Integration als einen Veränderungsprozess, der die Menschen anspornen soll, ihre eigene Vergangenheit zu reflektieren, um in der Gegenwart ankommen und die eigene Zukunft gestalten zu können. Solche Prozesse sind komplex und verlaufen nicht immer gradlinig – vor allem bringen sie unterschiedliche Herausforderungen für die Menschen mit sich. Ich begleite und berate Menschen und Institutionen bei Integrationsprozessen und konzipiere Projekte im Bildungs- und Arbeitsbereich, um die Herausforderungen einer pluralen Gesellschaft zu erleichtern, Potenziale zu fördern und den Zusammenhalt der Gemeinschaft zu stärken.
Referenzen:
Mädchen lernen das, was man ihnen als „weiblich“ vorlebt, übernehmen Geschlechterrollen und Verhaltensweisen, die dem traditionellen Denkmuster der Eltern entsprechen und beugen sich so weiterhin patriarchalen Gesellschaftsstrukturen. Jungen lernen ebenfalls, die patriarchalen Muster zu übernehmen und die damit einhergehenden Machtrollen zu verinnerlichen. Wie können diese Muster aufgebrochen werden?
Mein Ziel ist es, die Sensibilität für die geschlechterspezifische Thematik im schulischen Bereich zu erhöhen, um so auf die chancengleiche Lebenskonzeptentwicklung von Mädchen und Jungen einzuwirken. Dazu zählt auch die Rollenrepräsentanz der Lehrkräfte und ihre Vorbildfunktion, um junge Menschen auf ihrem Weg ins Erwachsenenalter zu begleiten und dabei zu stärken. Geschlechtergerechte Erziehung und Bildung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht nur den Bildungsbereich, sondern alle Bereiche des gesellschaftspolitischen Lebens umfasst und betrifft.
Referenzen:
• Bildungsmanagement & Fortbildungen sowie Ausbildung von Lehrkräften und Studierenden an der Privaten Pädagogischen Hochschule Augustinum
• Konzeptentwicklung für das Lehrveranstaltungsangebot zum Thema „Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung unter besonderer Berücksichtigung des Themas „Gewalt im Namen der Ehre“ im Auftrag des BMBWF
• Lehrveranstaltungsangebot – Fortbildung:
• Langjährige Vortragende im Hochschullehrgang Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung (im Auftrag vom BMBWF);
In Österreich sind Frauen und Männer gleichberechtigt (Österr. Verfassung, Art. 7, Abs. 2.). Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist ebenfalls ein Grundwert der Europäischen Union, die weltweit einer der sichersten und fairsten Orte für Frauen ist.
Obwohl Frauen in Europa das Recht auf Gleichstellung und Gleichberechtigung genießen, ist dies für viele Frauen noch keine Realität. Noch immer sind Frauen in Führungspositionen in Politik und Wirtschaft unterrepräsentiert und verdienen weniger als Männer. Geschlechtsbezogene Gewalt, Femizide und sexuelle Belästigung sind leider noch immer der düstere Alltag vieler Frauen. Deswegen ist es nach wie vor erforderlich, in allen gesellschaftlichen Bereichen für Frauenrechte zu kämpfen. Die Gleichstellung und Gleichberechtigung von Frauen und Männern betrifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer und sie sind die wichtigsten Ziele in der gegenwärtigen Frauen- und Männerarbeit. Um diese Ziele zu erreichen, sind vielfältige Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen erforderlich.
In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit Geschlechtsstereotypen und traditionellen Rollenzuschreibungen, die im engen Zusammenhang mit Machtstrukturen stehen. Das Aufrechterhalten und die Weitergabe von traditionellen Geschlechtsstereotypen wirken sich negativ auf alle Lebensbereiche aus, insbesondere auf die Beziehungen zwischen den Geschlechtern.
Spezialfach & Expertise: Frauen in patriarchalen und ehrkulturellen Familienverhältnissen
Frauen, die aus unterschiedlichen patriarchal geprägten Herkunftsländern und ehrkulturellen Milieus kommen, besitzen oft auch in Österreich weniger Rechte. Auch Gewalt im Namen der Ehre ist in unterschiedlichen Milieus oft noch immer präsent. In patriarchalen Milieus und Subkulturen werden traditionelle Werteorientierungen und damit verbundene Denk- und Verhaltensmuster weitergereicht und können Mädchen und Frauen daran hindern, als gleichberechtigte und selbstbestimmte Mitglieder der Gesellschaft in Österreich oder in ihren Herkunftsländern zu leben. Im Integrationsprozess kann das kulturelle Milieu oder die Familie integrationsfördernd sein, wenn sie die Aufnahme sozialer Beziehungen aus der Mehrheitsgesellschaft zulässt und vorantreibt und den Bildungsweg oder die Aufnahme einer Erwerbsarbeit unterstützt. Auf der anderen Seite können Familienverbände auch integrationshemmend wirken, wenn Sozialkontakte oder die Integration in den Arbeitsmarkt von Familienautoritäten aufgrund kultureller oder traditioneller Frauenbilder erschwert wird. Auch hier verhindern die traditionellen Geschlechtervorstellungen die Entwicklung von Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen und Männern und werden mit Tradition, Kultur oder Religion gerechtfertigt.
• Im Artikel „Der Abgrund der ‚antons‘ aus Favoriten“ von Lisa Nimmervoll und Jan Michael Marchart, wurde auch meine Expertise gefragt (Der Standard, 25.05.24) > derStandard
• Interview „Es geht um Würde und nicht um Ehre“ (Kurier, 05.05.2024). > Kurier
• Publikation: Saric, Emina: Frauenpolitische Ableitungen (Kapitel D) In: Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Segregation. Eine Bestandsaufnahme zu Integration und Desintegration in Österreich; 2023
• Buchbeitrag: Saric, Emina, „Silent Partners. Frauen in der Landwirtschaft“, In: Im Dialog. Landwirtschaftskammer Steiermark (Hrsg.), Graz; 2022
• Buchbeitrag: Saric, Emina: „Europäische Werte, Sicherheit und Integration“, In: Europäische Werte. Ihre Bedeutung für Freiheit, Sicherheit und Integration. Wilhelm Sandrisser – Stefan Karner (Hrsg).; 2022
• Beitrag in der Publikation „Gewalt & Prävention. Maßnahmen gegen Gewalt und zur Stärkung von Frauen und Mädchen im Kontext von Integration“, Sicher Leben / ÖIF; 2021
• Beiträge in der Publikation: Perspektiven.Integration. „Gewalt gegen Frauen im Kontext von Migration“; 2021, mehr
Emina Saric: „Ehre, Scham und Schande. Warum wird Frauen Gewalt angetan?“ – Passagen Verlag; 2021, mehr
• Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung unter besonderer Berücksichtigung des Themas „Gewalt im Namen der Ehre“ (Auftraggeber: BMBWF & Kirchliche Pädagogische Hochschule Graz); 2021
• Beitrag in der Broschüre „Mut machen“, Verein OMEGA Graz; 2021, mehr
• Gewalt an Frauen und Mädchen. Handlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen. ÖIF
• Beiträge in der Publikation: Geschlechtergeschichte und Geschlechterpolitik. Alte und neue Herausforderungen; 2017
• Beitrag in der Publikation: Katholische Hochschulgemeinde, Denken und Glauben, Mitmischen; 2017
• Beiträge in der Publikation: Perspektiven. Integration. „Gewalt gegen Frauen im Kontext von Migration“
• Vorträge und Seminare zum Thema: Traditionelle und ehrkulturelle Geschlechterverhältnisse und Gewaltformen
• 2020: Impulsvortrag beim Gewaltschutzgipfel „Gemeinsam gegen Gewalt“ im Auftrag des Frauenministeriums, Wien
• 2021: Erste Österreichische Integrationskonferenz; Diskussion zum Thema „Gewalt an Frauen im Kontext von Integration – Hintergründe, Herausforderungen und Lösungswege“, Wien
• 2021: Europatage 21 – Zukunft Europa in Raumberg-Gumpenstein – Vortrag zum Thema „Freiheit – Sicherheit – Demokratie“, Raumberg
2021: „GEGENLICHT – Fachkongress zur Verhinderung von Parallelgesellschaften; Vortrag zum Thema „Ehrkulterelle Milieus und Gewalt“, Graz
• 2021: Interdisziplinäre Ringvorlesung an der Medizinischen Universität Wien – EineR von fünf – Opferschutzorientierte Täterarbeit bei Gewalt an Frauen und Kindern, Wien
• 2021: Tage der Geschlechterforschung im Auftrag vom BMBWF und im Rahmen der Verleihung der Gabriele-Possanner-Preise für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Geschlechterforschung. Workshop mit Schüler*innen, Wien
• 2021: Buchpräsentation der Autorin Emina Saric: „Ehre, Scham und Schande. Warum wird Frauen
• 2022: 29. Bundestagung der Frauenbeauftragen; Impulsreferat und Workshop zum Thema: „Geschlechternormen und Rollenklischees als Hürde für ein gewaltfreies Leben? Kein Fels in der Brandung! Geschlechtsspezifische Arbeit mit Mädchen* und Burschen*, Weidhofen an der Ybbs
• 2022: 2. Symposium „Youth – Empower Yourself!“ im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums des Innern für Sport und Integration; Fachvortrag zum Thema „Jugendliche im Spannungsfeld unterschiedlicher (ehr)kultureller Lebenswelten“, München, Deutschland
• 2022: Schulärztetagung – Fachvortrag zum Thema „Gewalt im Namen der Ehre“, Wien
• 2023: Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Ahmet Toprak und Prof.in Dr.in Birgit Haller im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds zum Thema „Patriarchale Geschlechterrollen überwinden! Wie wir die Selbstbestimmung von Migrant*innen fördern und welche Rolle Männer dabei spielen“, Graz
• 2023: Keynote Speaker im Auftrag der Landwirtschaftskammer Steiermark zum Thema „Sind Frauen zu bescheiden? Warum das Sichtbarmachen der Leistungen so wichtig ist.“ in Graz
• 2023: Workshop mit LEA* Let’s empower Austria. Österreichischer Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen
• 2023: Publikation in der Zeitschrift für integrative Gestaltpädagogik und Seelsorge unter dem Titel „Identitätsdiffusion – Auf der Suche nach sich selbst“
prof.in MA, Lehrerin, Geschlechterpädagogin & Expertin in Integrationsfragen
Foto ©Martin Winkler
Ausbildung:
EMINA SARIC
Obere Teichstrasse 15a
8010 Graz / Austria
+43 664 2503283
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